Friday, November 9, 2018

Flucht und Exil (3)



Exil und Emigration

Die Fahrt ins Exil ist the journey of no return‹. Carl Zuckmayer

Es war im April, als ich des Schweizerlandes schönste Stadt verlassen, Zürich, in der ich, eine Emigrantin, ein Jahr gelebt, viele Menschen zwischen ihren Rigis lieb gewonnen. Man lernte „danke“ sagen in der Emigration, aber man hüte sich vor des Wortes Virtuosität! Die Dankbarkeit den kindlichen Hauch der Freude verliert. An den Spender, der ängstlich abwägt, bevor er seine Gabe dem Notleidenden reicht; er verwandelt des Empfängers Annahme oft zu einer verzweifelten, doch heroischen Tat. Im Grunde liegt ein Dünkel darin, liebreiches Präsent zu verschmähen.
Else Lasker-Schüler, Das Hebräerland

Emigration ist keine vom Staat finanzierte Propagandareise und schon gar nicht eine Sommerfrische. Wer in einem fremden Land für dessen Zeitungen und Zeitschriften schreiben will, muß in der Landessprache verflucht sattelfest sein. Ja, er soll sogar die ansässigen Kollegen womöglich auch noch ausstechen durch Originalität der Einfälle und der Technik.

Paul Zech, Deutschland, dein Tänzer ist der Tod

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